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Wie viele andere Gedichtformen auch, ist die Ballade ursprünglich ein von Tanzenden gesungenes Gedicht, das seine Wurzeln in den romanischen Ländern hat. In England wurde der Begriff Ballade im 18. Jahrhundert auf Volkslieder übertragen, die ein dramatisches Ereignis, auch mithilfe der Personenrede, erzählen. Seither ist die Ballade definiert als ein längeres Gedicht, das lyrische, epische (narrative) und dramatische Elemente verbindet. Im 18. Jahrhundert wurde die volkstümlich-traditionelle Ballade in Deutschland von Dichtern des Göttinger Hains (Höltys Romanzen, Bürgers Lenore) aber auch von Goethe (Der Erlkönig) und Schiller (Die Bürgschaft) zu einer neuen kunstvollen Form weiterentwickelt. Diese Tradition wurde von Heine (Atta Troll) und Fontane (Die Brück‘ am Tay) im 19. Jahrhundert, von Brecht und Biermann mit Rückbesinnung auf die volkstümlichen Wurzeln des Bänkelsangs im 20. Jahrhundert fortgesetzt.

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Sekundärliteratur

  • W. Hinck: Die deutsche Ballade von Bürger bis Brecht. Kritik und Versuch einer Neuorientierung, Göttingen 1968.
  • H. Laufhütte: Die deutsche Kunstballade. Grundlegung einer Gattungsgeschichte, Heidelberg 1979.
  • W. Müller-Seidel (Hg.): Balladenforschung, Königstein im Taunus 1980.