Die Nachricht ist die wichtigste informierende Darstellungsform des Journalismus. Das in ihr berichtete Ereignis muß neu, wichtig oder interessant sein. Neuheit bedeutet, daß das Geschehene vom Alltäglichen abweicht. 'When a dog bites a man, that´s not news', sagt man in Amerika, 'when a man bites a dog, that´s news'. Wichtig ist, was das Publikum direkt betrifft, wonach es sich richten kann oder muß. (Das können Gesetzesänderungen, aber auch Straßensperren sein.) Das Interessante schließlich ist nicht immer wichtig. Es findet dennoch oft in die Nachrichten Eingang, weil es das Bild von der Welt wesentlich mitprägt (Kuriositäten, Verbrechen oder die Heirat eines Filmschauspielers). In der Regel ist die Aktualität des Berichteten (der 'Aufhänger') durch die zeitliche Nähe der Ereignisse gegeben (der vergangene oder gegenwärtige Tag).
Eine Nachricht antwortet auf möglichst viele der sogenannten sechs W-Fragen. Das heißt: wer? was? wo? wann? wie? und warum? Zu ihnen gesellt sich die Angabe des Woher: Aus welcher Quelle speist sich die Information? Formal ist die Nachricht hierarchisch, nicht chronologisch aufgebaut. Das Ereignis wird nicht in seiner natürlichen Abfolge nacherzählt, sondern das Wichtigste wird an den Anfang gestellt. Der erste Satz oder Absatz ('Lead') sollte bereits über die 'W´s' Auskunft geben. Dann folgen Mitteilungen und weiterführende Erläuterungen mit abnehmender Wichtigkeit, so daß die Nachricht von ihrem Ende her gekürzt werden kann.
Verständlichkeit ist oberstes Gebot dieser Darstellungsform. Die in ihr verwendeten Wörter sollen allgemein bekannt, die Sätze unverschachtelt sein. Eine Nachricht ist weiterhin durch ihre Kürze definiert. Als Faustregel kann gelten: Eine Nachricht von mehr als zwanzig Zeilen ist ein Bericht. Von den stärker unterhaltenden informativen Darstellungsformen wie Reportage, Feature, Porträt und den meinungsbetonten wie Kommentar und Glosse unterscheiden sich Nachricht und Bericht durch ihre strikte Objektivität.
© SR
< Zurück | Weiter > |
---|