* 13.07.1816, Kreuzburg / Schlesien
† 30.04.1895, Wiesbaden
Romancier, Kulturhistoriker und Publizist
Gustav Freytag war einer der meistgelesenen Autoren des 19. Jahrhunderts. In seinem 1855 erschienenen Entwicklungsroman Soll und Haben präsentiert er das Selbstverständnis des aufstrebenden Bürgertums, das Leistungswilligkeit und harte Arbeit zum Garanten für den sozialen Aufstieg stilisiert. Auch seine Dramen, z.B. das bürgerliche Sittengemälde Die Valentine (1847) und das Lustspiel Die Journalisten (1854), dienen der Vermittlung spezifisch bürgerlicher Werte.
Freytag ist ein Vertreter des deutschen Nationalliberalismus. Ziel seines literarischen, wissenschaftlichen und publizistischen Schaffens ist die Förderung der Idee eines kleindeutschen Einheitsstaates unter preußischer Führung.
Für die heutige Literaturwissenschaft sind vornehmlich Freytags theoretische Ausführungen zum Drama von Bedeutung. In dem 1863 erschienenen Werk Die Technik des Dramas bekräftigt er noch einmal die seit Horaz bekannte Standardstruktur des Dramas in fünf bzw. drei Akten und fünf Handlungsschritten: Einleitung, Steigerung, Höhepunkt, Fall oder Umkehr und Katastrophe.
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