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August Friedrich Christian Vilmar

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* 21.11.1800, Solz bei Bebra
† 30.07.1868, Marburg

Literarhistoriker und evangelischer Theologe

Sind wir mit Gervinus einem national-liberalen Literaturgeschichtsschreiber begegnet, der sich mit seiner Geschichte der poetischen Nationallitteratur der Deutschen (1835-1842) an die Nation wendet und geradezu zu politischem Aktivismus aufruft, so lernen wir mit dem Marburger Professor August Friedrich Christian Vilmar und seiner Geschichte der deutschen Nationalliteratur (1845) einen Germanisten kennen, der eine konservative Wende vollzogen hat. Seine Literaturgeschichte ist nicht dem liberal-nationalen Denken verbunden, sondern dem christlich-nationalen. Alle republikanischen und / oder früh sozialistischen Ideen, die vor 1848 entwickelt wurden, galten ihm als Teufelswerk. Für ihn gilt es vielmehr, die von Gott eingesetzten Monarchen zu legitimieren. Da kann es kaum noch verwundern, daß Vilmars Geschichte der deutschen Nationalliteratur bis zum Jahr 1913 in 27 Auflagen erschienen ist, also von dem allgemeinen politischen Klimawechsel nach der Enttäuschung der 48er Revolution profitiert hat und noch im Wilhelminischen Kaiserreich ein weitverbreitetes "Hausbuch" war.

©rein

Wichtige Schriften

Sekundärliteratur

  • W. Hopf: August Friedrich Christian Vilmar, 2 Bde., Marburg 1913.