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Adolf Bartels

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* 15.11.1862, Wesselburen/ Dithmarschen
† 07.03.1945, Weimar

Lyriker, Erzähler, Dramatiker und Literaturhistoriker

Adolf Bartels gilt als der Ideologe der NS-Germanistik. In seiner Geschichte der deutschen Literatur (erstmals Leipzig 1901/1902; neue Ausgabe in 3 Bänden, Leipzig 1924-1928) setzt er sich schon im ersten Satz mit der Herkunft der arischen Rasse auseinander ("nordischer Ursprung der Germanen") und nutzt die erste Seite, um die Germanen positiv von den Mittelmeervölkern abzugrenzen: "So treten sie [die Germanen] den Mittelmeervölkern, die, mochten sie zunächst auch arischer Herkunft sein, unter dem Einfluß eines milderen Himmels längst das Ideal einer harmonisch ausgeglichenen Kultur geschaffen und zum Teil verwirklicht hatten, nun aber auch schon an der Entartung oder an zu starker Mischung mit weniger edlem Blut zugrunde zu gehen drohen, entgegen als die Bringer neuer Natur und Lebenskraft und weiterhin einer neuen Kultur, die männlicher, freier und dabei seelischer und sittlicher war als die alte". (S. 9) Die unbestreitbar völkisch-rassistische Einstellung tritt hier unverhüllt zu Tage. Da mag es nicht wundern, daß Bartels von sich behauptete, daß eines seiner besonderen Verdienste die Scheidung von Deutschem und Jüdischem in der Literaturgeschichte gewesen sei.

©rein

Quelle

  • Adolf Bartels: Geschichte der deutschen Literatur [1901/1902], Hamburg u.a. 1919.

Wichtige Schriften

  • Geschichte der Deutschen Literatur (1901/ 1902)

Sekundärliteratur

  • C.O. Conrady: Vor Adolf Bartels wird gewarnt. Aus einem Kapitel mißverstandener Heimatliebe, in: ders.: Literatur und Germanistik als Herausforderung, Frankfurt/M 1974.
  • S.N. Fuller: The Nazis‘ literary grandfather. Adolf Bartels and cultural extremism, 1871-1945, New York u.a. 1996.
  • T. Neumann: Völkisch-nationale Hebbelrezeption. Adolf Bartels und die Weimarer Nationalfestspiele, Bielefeld 1997.