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Bei der Metonymie grenzen das verwendete Wort und das ersetzte noch aneinander. Das eigentliche Wort wird durch ein anderes ersetzt, das zu ihm in realer Beziehung steht, also in einem zeitlichen, räumlichen, ursächlichen, logischen oder erfahrungsmäßigen Zusammenhang im Gegensatz zum bloßen Vergleich bei der Metapher. So kann die Metonymie die Ursache benennen und die Wirkung meinen, oder umgekehrt. Nach Quintilian können eintreten: 1. Erzeuger für Erzeugnis, Erfinder für Erfindung, Autor statt Werk ('im Vergil lesen'), Gottheit für ihren Funktionsbereich (Neptun für das Meer, Amor für Liebe, Mars für Krieg), homerische Helden für ihre Tugenden und Fehler, Ursache für Wirkung, 2. Erzeugnis für Erzeuger: 'Wunden abschießen' (statt: Pfeile), 3. Rohstoff für Fertigware: Eisen = Dolch, 4. Besitzer für Besitztum ('unser Nachbar ist abgebrannt'), Person für die Sache, Feldherr für die Truppe ('Hitler marschierte...'), 5. Kollektivabstraktum für Konkretum in Mehrzahl (Nachbarschaft = die Nachbarn), 6. Gefäß, Ort, Land, Zeit für Inhalt bzw. Person ("Trink noch ein Glas!" - "England fürchten..." - "Das Theater applaudiert." - "Das 18. Jahrhundert glaubte..." - "Das Weiße Haus schwankt noch.") und 7. Sinnbild für Abstraktum (Lorbeer = Ruhm).

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