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Historische Dramen bildeten bis zur Einführung des bürgerlichen Trauerspiels im 18. Jahrhundert die vorherrschende Form der Dramatik, d.h. hauptsächlich historische Sujets wurden dramatisch erarbeitet.

Für die Subart des historischen Dramas – die historische Tragödie – gab es eigentlich nur zwei wichtige Themen: die Darstellung eines historischen Ereignisses, z.B. in den historischen Dramen Shakespeares, und den Mythos.

In den historischen Dramen ging es dann um das Verhältnis des Einzelnen zur Geschichte, um die Auswirkungen der Handlungen des Individuums und um die grundlegende Problematik, inwiefern der Protagonist frei ist in seinen Entscheidungen oder ob er an ein höheres Prinzip gebunden ist. Beispiele für historische Dramen sind: Schillers Don Carlos (1782/87), Goethes Götz (1773) und Kleists Die Hermannsschlacht (1808). Die historischen Dramen Brechts werden unter dem Begriff Historiendrama subsumiert, denn in ihnen geht es nicht um das konkrete historische Ereignis, das dargestellt wird, sondern vielmehr um die politisch-didaktische Lehre, die der historische Fall paradigmatisch vermittelt.

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