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Chevy-Chase-Strophe

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Die Chevy-Chase-Strophe ist nach einer im 16. Jahrhundert in England aufgezeichneten volkstümlichen Ballade benannt, die eine Jagd (engl. chase) auf den Cheviotbergen schildert. Sie ist die Strophenform der meisten englischen Volksballaden. In Deutschland wurde sie im 18. Jahrhundert populär und ist häufig die Strophenform kämpferischer, militärischer Gesänge.

Die Chevy-Chase-Strophe besteht aus vier auftaktigen, abwechselnd vier- und dreihebigen, betont endenden Versen. Hebung und Senkung können alternieren, es besteht aber Füllungsfreiheit, d.h. auf eine Hebung können auch zwei Senkungen folgen. Im englischen Original reimen sich nur die zweite und vierte Zeile, in Deutschland überwiegt der Kreuzreim. So zum Beispiel in einem Gedicht aus Des Knaben Wunderhorn (S. 37):

Im Feld vor einem grünen Wald
Rief Knecht und Reutersmann,
Laut rief von Lothringen Renald:
Wir wollen vorne dran.

u - u - u - u -
u - u - u -
u - u - u - u -
u - u - u -

(u = unbetonte Silbe;  -  = betonte Silbe)

©TvH

Quelle

  • Schlacht bei Murten, in: Des Knaben Wunderhorn, hg. v. Achim von Arnim und Clemens Brentano, Bd. 1, München 1986.

Sekundärliteratur

  • K. Neßler: Geschichte der Ballade Chevy-Chase, o.O. 1911.